Im Alltag leben wir in einer spontanen und improvisierten Abfolge von Bewegungen: hinsetzen, aufstehen, sich umdrehen, mit dem Arm in der Luft herumfuchteln, den Fuß heben…, jede Menge Material, um damit zu experimentieren und zu spielen. Oft bewegen wir unsere Körperteile unbewusst, wenn wir uns bewegen, weil es unsere Gewohnheiten sind. Wir können den Körper aber auch anders erleben. Vielleicht ist es neu, vielleicht ist es etwas, was wir nur nicht bemerkt haben, ein Dialog mit unserem Körper. Vorrangig geht es darum, wie unser Körper uns dazu führt, uns zu bewegen, nicht, wie wir unseren Körper steuern. Auf diese Weise könnte zwar die sichtbare Bewegung gar nicht so unterschiedlich ausfallen, aber die Qualität individuell und persönlich werden!
Kinder sind noch frei und reichhaltig in ihrem Bewegungsverhalten. Sie„üben“ dieses Material täglich viel variierter als Erwachsene, bei denen Hemmungen im körperlichen Ausdruck bis hin zum „ich kann nicht tanzen“ schon weit fortgeschritten sein können. Spontanität, Lust und Emotion findet sich wieder im Tanz. So können wir spannende Bereiche erforschen: Ist Gehen Bewegung und Hüpfen Tanz? Tanzt ein Ball, der mit Schwung geworfen wird, oder tanzen nur die Blätter im Wind? Ist Alltagsbewegung immer zweckgerichtet und Tanz nicht? Und ist die Frage nach dem Unterschied zwischen Bewegung und Tanz überhaupt interessant oder kreieren wir lieber gleich eine Choreografie aus Alltagsbewegungen?